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offener brief zum Dresdner 13.Februar / 2011

--- KUNSTAKTION INTEGRAL-ART 2011 ---

Offener Brief zum 13. Februar in Dresden an Landesbischof Jochen Bohl
sowie an Kultur- und Kirchenverantwortliche in Deutschland

6. Februar 2011

Herrn Landesbischof Jochen Bohl                   
Bischofskanzlei
01067 Dresden                


"Solange die ganze Menschheit, ohne Ausnahme,
keine Metamorphose durchläuft,
wird Krieg wüten und alles,
was gebaut, gepflegt und gewachsen ist,
wieder abgeschnitten und vernichtet"
(Anne Frank)


Sehr geehrter Herr Landesbischof, sehr geehrte Damen und Herren,

seit Jahren wird über den Umgang mit dem 13. Februar diskutiert. Dieser Tag, der in seinem Erinnerungs- und Verantwortungspotential von deutschlandweiter Bedeutung ist, erinnert nicht nur an die Zerstörung Dresdens, sondern auch daran, dass Anderen zugefügtes Leid irgendwann als eigenes Leid zurückkehrt. Zugleich erinnert er, dass aus den von Deutschland verursachten ungeheuerlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts für uns eine besondere Verantwortung dafür resultiert, dass sich selbstverursachte Katastrophen diesen Ausmaßes nicht erneut ereignen.

Zumal Zukunft nur so gut gestaltet werden kann, wie Vergangenheit bewusst gemacht und gemeinsam aufgearbeitet ist, richtet sich dieser Offene Brief nicht nur an Sie, sehr geehrter Herr Landesbischof, sondern an alle Kultur- und Kirchenverantwortlichen in Deutschland. Denn es geht mit dem 13. Februar in Dresden und der Abwehr neonazistischer Gesinnungen auch um die Vergangenheit und Zukunft unserer Kultur, um den Umgang mit Andersdenkenden (z.B. innerhalb der Kirche), um die Geschwisterschaft der Kulturen/Religionen und somit um grundlegende Fragen des kulturellen Selbstverständnisses der westlichen Zivilisation überhaupt.

Weil es in Deutschland bisher weitgehend versäumt wurde, mittels einer umfassenden Selbstverständnisdebatte tiefergehend die totalitären Mentalitäten von Nationalsozialismus und Realsozialismus aufzuarbeiten, ist es fast zwangsläufig, dass "ewig-gestrige" Neonazis versuchen, den 13. Februar für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Doch wurde bereits 1995 deutlich, dass eine Alternative möglich ist. Am 12.(!) Februar waren damals auf Dresdens Straßen und Plätzen 30-70 Tausend Menschen unterwegs, weitere Tausende auf den Elbwiesen und den Dresdner Höhen, Millionen an den Rundfunkgeräten, um die Uraufführung der Stadtklang-Komposition GLOCKEN REQUIEM DRESDEN zu erleben. Schon diese Fassung des Werkes (in der z.B. der o.g. Text von Anne Frank nicht vertont, sondern lediglich im Faltblatt abgedruckt war) erwies sich als emotional tief berührend. Die Rundfunkübertragung erfolgte deutschlandweit sowie bis nach England und Amerika.

Auch aufgrund vieler Hörerbriefe schlugen wir für Dresden 2005 die Uraufführung der erweiterten Fassung dieser Stadtklang-Komposition vor (nun mit den auskomponierten Texten sowie weiteren aus der jüdischen und islamischen Kultur/Religion). Sie beginnt und endet dreisprachig - deutsch, hebräisch, hocharabisch - mit dem o.g. Text von Anne Frank. Im Verlauf öffnen sich (natürlich ohne Glockenklänge) Hörfenster zur jüdischen und islamischen Kultur/Religion und dem Gesang, der aus der Frauenkirche, der Synagoge und dem Islamischen Zentrum live über-tragen erklingen sollte. So weist das GLOCKEN REQUIEM XXI auch auf Lessings Ringparabel, nach der sich Christentum, Judentum und Islam als Geschwister in einem friedlichen Wettbewerb um die besten Beiträge für eine zukunftstragfähige Gestaltung der Welt verstehen sollten.

Damit ist das GLOCKEN REQUIEM XXI insbesonders aufklärend-modernen theologischen Positionen verpflichtet, wie sie z.B. von Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich, Dorothee Sölle und vielen weiteren Denkern (z.B. auch schon von Johannes Brahms) vertreten wurden. Von "ewig-gestrigen" Theologen in den Kirchenleitungen werden diese Positionen seit Jahrzehnten massiv ausgegrenzt. Exemplarisch dafür das GLOCKEN REQUIEM. Nachdem es einem Theologen des Dresdner Landeskirchenamtes nicht gelungen war, die Aufführung 1995 zu verhindern, gelang es ihm 2005. Die dafür von ihm formulierte Begründung toleriert jedoch weder aufgeklärt-moderne theologische Aspekte, noch trifft sie den Sachverhalt des Werkes; sie ist geschichtsvergessen und verwechselt kirchliche mit künstlerischer Verantwortung. Über letztere erhebt sie sich zum Zensor.

Unabhängig davon kam das GLOCKEN REQUIEM XXI am 11.September 2006, dem 5. Jahrestag von 9-11, in Darmstadt zu seiner konzertanten Uraufführung (s.a. www.glockenrequiem.de). Wie Presse- und Hörerstimmen belegen, gelang sie, war tief berührund und ist in ihrer Qualität kaum zu bestreiten. Mehrere Rundfunkanstalten sendeten sie. NDR-Kultur stellte das Werk zum Ewigkeitssonntag 2007 in einer vierstündigen Sendung mit neuen Faustus-Mephisto-Disputen in einen sehr interessanten Vergleich zum Brahms-Requiem. 2010 erschien es auf CD.

Bereits Anfang 2007 hatten wir Ihnen, sehr geehrter Herr Landesbischof, den Mitschnitt und das Textheft mit einem persönlichen Anschreiben zugesandt. Sie ließen Ihre Sekretärin darauf mit zwei Zeilen antworten. Das war symptomatisch. So mussten alle unsere weiteren Vorstöße für eine Dresdner Aufführung des Werkes (auch unsere Anträge für den Kirchentag 2011) scheitern.

Angesichts dessen, dass heute Neonazis am 13. Februar aufmarschieren und damals die deutschen Bischöfe sich nicht dagegen wehrten, dass Glocken von den Nazis abgehängt und zu Kanonen und Bomben umgegossen wurden (Material, um Millionen Menschen zu töten), ist die Verhinderung des GLOCKEN REQUIEM XXI ein kultureller Skandal.

Als Stadtklang-Komposition könnte dieses Werk dazu beitragen, viele Probleme des 13. Februars zu lösen. Mit ihr würde der öffentliche Stadtraum akustisch dominiert und ein eminentes – bisher weltweit einmaliges – kulturverbindendes Zeichen gesetzt. Zugleich würde dies Anlass und Raum für viele andere entsprechende Aktivitäten bieten sowie voraussichtlich deeskalierend wirken. Möglicherweise würden (wie bereits 1995) dafür zahlreiche Menschen extra nach Dresden reisen.

Dass unsere Kultur nach Auschwitz große Probleme mit sich selbst hat, ist evident. Aber warum ist dann die evangelische Kirche – zumal angesichts ihres Versagens gegenüber Nationalsozialismus und Realsozialismus - noch heute nicht in der Lage, aus ihren eigenen Reihen moderne theologische Erkenntnisse sowie solche Werke aufzunehmen? Wie glaubhaft kann sie dann tolerantes Verhalten von Anderen – z.B. von "ewig-gestrigen" Neo-Nazis oder Islamisten - einfordern? Ist die Sehnsucht und Suche vieler Menschen nach einer glaubhaften modernen Kultur und Religiosität nicht zutiefst berechtigt? Kann diese Suche allein von Traditionen, die in der Vergangenheit mehr oder minder problemlos mit totalitären Staaten kollaborierten, geleitet sein? - Nein!

Wenn das Leben auf diesem Planeten nachhaltig gewährleistet werden soll, befinden sich alle  Kulturen/Religionen „ohne Ausnahme“ (s.a. Anne Frank) in einer umfassenden Verantwortung, das Schisma zwischen Religiosität, Aufklärung und Moderne zu überwinden. Auch daran gemahnt der 13. Februar.

In diesem Sinne möchten wir Sie auf INTERGALE MODERNE sowie die „25 Thesen Kultur und modernes Christentum“ hinweisen, die im Internet unter www.integrale-moderne.de. einzusehen sind. Der künftige Landesbischof von Hannover, Ralf Meister (auf dessen FREIRAUM-Bogen 2009 sie von uns eingedruckt wurden), bezeichnete diese Thesen als anregend, mutig und visionär. Dies erlaubt die Zuversicht, dass die gegenwärtig kirchlicherseits noch praktizierte Ausgrenzung von theologisch aufklärend-modernen Aspekten und Werken nicht auf Dauer beibehalten werden kann. Dann könnte eine zukunftstragfähige Innovation unserer Kultur tatsächlich Wirklichkeit werden.

Mit freundlichem Gruß

Susanne Wallmann             H.Johannes Wallmann

 

 

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Pressestimmen zur Aufführung in Dresden 1995

ARD tagesthemen 12.2.1995: »Heute abend konnte kein Dresdner weghören , überhören, als das Glocken Requiem ertönte. .... Nachdenklich stimmend war das, was die Dresdner heute zu hören bekamen. Ganz Dresden ein Klangkörper ... 47 Kirchen mit 129 Glocken machen dieses experimentelle Musikerlebnis möglich. Der in Dresden aufgewachsene Komponist Johannes Wallmann komponierte das Glocken Requiem im Bewusstsein, dass heue noch immer Menschen durch Bomben und Kanonen getötet werden. Glocken haben für den Komponisten eine ganz eigene Symbolkraft: „Glocken sind eine Materialreserve gewesen und wurden in den Kriegen immer wieder umgegossen zu Kanonen und Bomben. Und wenn wir sie jetzt hier läuten, dann sind sie gerade nicht umgegossen und ich denke dass das eine ganz wichtige Metapher  dafür und soll uns auch daran erinnern, dass das auch nicht wieder geschieht “ ... Mit Hilfe aufwendiger Technik werden alle Klänge zu einem zentralen Mischpult geführt  und abgemischt ... Auf dem Platz an der Frauenkirche versammelten sich Tausende Dresdner ... Musik verlässt den geschlossenen Raum. In Dresden ein Erlebnis von großer Kraft.“

Sächsische Zeitung 14.02.1995 zu GLOCKEN REQUIEM DRESDEN
»... Musikalisch klar gegliedert in verschiedene Verarbeitungen sowohl räumlich verteilter als auch klangintensivierter und klangkontrastierender Töne von 129 Glocken der 47 über die Stadt verteilten Kirchengeläute wurde dies komplizierte Unterfangen realisiert. Vom „Introitus” allmählichen Beginnens, über ein „Kyrie” aus Einzelschlägen, ein „Graduale”,„Tractus” ein Wechselspiel hoher und tiefer Geläute in einer „Sequenz”, dem Aufbau von den tiefen zu den höheren Tönen im „Offertorium” bis zum Vollgeläute eines „Sanctus” steigerte sich dies einzigartige Werk. ... Einmal realisiert, sollte man vielleicht künftig statt unorganisierten Läutens am 13. Februar gegen 21.30 Uhr in jedem Jahr dieses musikalisch und liturgisch geordnete Klanggeschehen der Kirchen der ganzen Stadt wiederholen. Es war kein Experiment, sondern ein zur Besinnung mahnendes Werk, das Tausende erreichte, ja per Rundfunk Millionen. ...«

F.A.Z. 11.2.1995 zu GLOCKEN REQUIEM DRESDEN
»... Etwa zehn Jahre war er alt, als er vom `Wilden Mann´ oberhalb der Stadt aus am frühen Ostermorgen Dresdner Glocken läuten hörte. Die Empfindung von Weite, Klang und Landschaft, die ihn in diesem Moment erfüllte, wurde nach seinen Worten prägend für viele seiner späteren Projekte. ... Mit dem `Glocken Requiem Dresden´ kehrt Wallmann, der sich zur Moderne und zugleich zu ihren kulturellen Wurzeln bekennt, nun in die Stadt seiner Kindheit zurück. ...«

Berliner Zeitung, 11./12. 02.1995 zu GLOCKEN REQUIEM DRESDEN
„ ... Weil es [das Glöckchen der Kapelle zu Coschütz] zu winzig war, blieb es vorm Hamburger Glockenfriedhof verschont, wohin man 1943 die meisten der Dresdner Glocken transportiert hat, um aus ihnen Geschütze und Munition zu gießen. Auch daran will Wallmann´s Requiem erinnern. `Im Bewußtsein, daß noch immer Menschen durch Kanonen und Bomben getötet werden`, hat er seine ungewöhnliche Klangistallation den Kindern gewidmet. Eng ist daher die Zusammenarbeit auch mit der Kinderhilfsorganisation „terre des hommes“, für die der Erlös aus dem CD-Verkauf dieses akustischen Dokuments bestimmt ist. ...“ 

Sächsische Zeitung 13.02.1995 zu GLOCKEN REQUIEM DRESDEN
»Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist am späten Abend das „Glocken Requiem Dresden” als Performance von Johannes Wallmann uraufgeführt worden. Das Werk für 129 Kirchenglocken Dresdens gelangte zwischen 21.30 und 22.12 Uhr im gesamten Stadtgebiet zur Aufführung und wurde von Hörfunkstationen und über Lautsprecher live übertragen. Rund 30.000 Dresdner und Gäste der Stadt verfolgten dieses Kunstereignis an der Ruine der Frauenkirche und auf der Brühlschen Terrasse. Viele standen dicht gedrängt und hörten andächtig und teilweise mit geschlossenen Augen auf die ständig wechselnden Glockentöne. ...«

Dresdner Morgenpost, 13.02.1995 zu GLOCKEN REQUIEM DRESDEN
„Ganz Dresden schien auf den Beinen zu sein, als gestern abend, Schlag 21,20Uhr, der erst Ton des spektakulären Glocken Requiems erklang. Schulter an Schulter standen die Menschen rings um die Frauenkirche. Andächtig lauschten doe Zuhörer der Live-Übertragung aus den Lautsprechern.
42 Minuten lang auf- und abschwellendes Läuten ... Viele Dresdner hielten Kerzen in den Händen  - bis der letzte Klang verhallt war.“

Hörerstimmen zur Aufführung in Dresden 1995

  • „Vielen Dank auch für die Aufzeichnung der Uraufführung. Sie wird mich immer an eine bewegende Stunde erinnern, in der Ihr Requiem den Himmel über der Stadt Dresden erfüllte. Ich bin dankbar dafür, daß dieses schöne und einmalige Werk in Dresden aufgeführt werden konnte .“ (Kurt Biedenkopf., Ministerpräsident des Freistaates Sachsen)
  • „Ich denke, daß sich die Mühe gelohnt hat und auch das angestrebte Ziel der Hilfe für Kinder in Not erreicht wird. Es war schon beeindruckend, fast alle alle Glocken Dresdens in ihren verschiedenen Klangfarben und Tonhöhen zu hören. ... Vielen Dank Ihnen für das Ereignis!“ (Hartmut Rau, Superintendent; Dresden)
  • „Herzlichen Glückwunsch zur Komposition des Glockenrequiems. Diese Ereignis hat viele Menschen bewegt und sie in ganz Dresden durch Originalklänge und die Übertragung im Rundfunk teilnehmen lassen. ... Ich stelle mir sehr gut als Abschluß die Reproduktion von Ausschnitten aus dem Glockenrequiem vor. Wer sich von unseren Besuchern an das Requiem erinnert, ... kann Einblick nehmen in die Partitur und auf dem Stadtplan von Dresden die Standorte der Geläute erkennen." (Dr. Helmut Linder, Direktor Technische Sammlungen Dresden)
  • „Es wird wohl kaum wieder eine solche klangvolle Faszination geben, wie dieses Glocken-Requiem war. Ich hatte die Fenster nach Ost, Süd und West geöffnet, so waren die Glocken von Blasewitz, Strießen und Tolkewitz direkt hörbar. Die Klänge der Kirchen in der Stadtmitte und den anderen Stadtteilen brachte mir der Rundfunk mit großer Lautstärke in´s Zimmer. Meine Wohnung liegt seitlich des Tolkewizer Friedhofes, dort, in den hohen Bäumen schienen sich die Töne zu stauen und auf seltsame Art zu mischen. In meinen Erinnerungen an den Angriff auf Dresden, den ich als Dreinzehnjährige erlebte, ist vor allen Dingen diese vibrierende Luft haften geblieben,  die - von den Flammen ausgelöst – sehr deutlich bis zum Standtrand spürbar war. Die gleichen luftbewegenden Schwingungen waren durch das Zusammenspiel aller Dresdner Glocken vorhanden und hatten eine überwältigend-erhabene Ausstrahlung. Sehr bedeutsam für den 50. Jahrestag des Angriffs - und für die heutige Zeit überhaupt - scheint mir zu sein, daß es gelungen ist, alle Glocken gleichzeitig erklingen zu lassen. Als Zeichen für Einigkeit und Einheit liegt mir der Gedanke sehr nahe, wenn viele Stimmen zugleich laut werden, kann man schon die Luft kräftig spürbar erzittern." (Esther L.; Dresden)
  • „Mich hat das Requiem – sowohl Musik als auch Text – tief bewegt und lange beschäftigt ... Manchmal kommt in solch einer Situation etwas von außen, was einen sehr betroffen macht, einem bei der innerem Arbeit einen Schritt weiterhilft und genau zum richtigen Moment passiert. So etwas war für mich damals das Glocken-Requiem. ... er ist mir nahe und sehr wichtig." (Bärbel J.; Dresden)
  • „Da  ich bis zu meinem 18. Lebensjahr direkt an der Lukaskirche aufgewachsen bin, habe ich deren typischen Klang oft gehört; gefallen hat mir besonders die Kombination Lukas / Kreuz-kirche. Sehr beeindruckend, mahnend fand ich den tiefen einzelnen Ton (von der Kreuzkirche) zum Abschluß, der einen wieder in die Wirklichkeit entläßt. ... alle lauschten, nach dem Konzert wurde spontan geklatscht. ...“ (Dresden, 22.08.1995)
  • „Meine tiefe Betroffenheit am 12.Februar beim Anhören Ihres Glockenrequiems – mit tränenfeuchten Augen – sperrte mir die Spntanität, Ihnen sogleich herzlichen Dank und besonders auch Anerkennung für den Mut zu Ihrem einzigartigem Gedenkstück zu sagen.“ (Dr. med. Heinrich O.; Eschede)
  • „Bei der Heimfahrt durch die Innenstadt sah ich dann den großen Menschenstrom aus Richtung Innenstadt/Frauenkirche heimwärts ziehend. Ein klein wenig Stolz empfand ich dabei schon – ich habe immerhin mitverwirklicht, wofür Tausende nachts in die Kälte gezogen sind. ... Zu Hause angekommen , spielte ich mir die von meiner Frau mitgeschnittene Rundfunkübertragung ab. Jetzt erst bekam ich zu hören, worauf ich schon so lange gespannt war und was ich mir eigentlich gar nicht so richtig vorstellen konnte, wie es wohl klingen mag. Ich war überwältigt. Meine Begeisterung für das Projekt, die ich bereits im Vorfeld der Aufführung empfand, erreichte nun ihren Höhepunkt. ... Nach 7 Monaten zeitlicher Distanz zum GLOCKEN REQUIEM DRESDEN kann ich feststellen, daß dieses Werk in gewisser Hinsicht meine Sinne nachhaltig beeinflußt hat. ... “ (Bernd G., Dresden)
  • „Ich bin 58 Jahre und habe den Angriff und das Kriegsende bei Dresden erlebt. Ihr Requiem hat mich tief beeindruckt; hier waren Freud und Leid, das Miteinander und das Alleinsein zu hören. Die große Mahnung mußte wohl jeder spüren. ... Gefreut habe ich mich, als das Geläut von der Priesnitzer Kirche (meine Heimatkirche) zu hören war; es war, als würde man in einer großen Menschenmenge ein bekanntes Gesicht entdecken. Das Besondere an dem Hörerlebnis war auch, zu wissen, daß es eine ganze Stadt umfaßt. ... Man sollte das Requiem jährlich am 13.2. im Radio senden und in 10 Jahren wieder so wie 1995.“ (Gisela M.; Dresden 26.08.1995)
  • „Sehr, sehr jetzt von uns verunehrter, ungeliebter Komponist  Johannes Wallmann! Schindlers Liste, die Wahrheit verharmlost es!!! Verluste in Dresden; Lachhaft! über halben Meter Judenasche überall in der Holokaust BRD!! Es war viel, viel, viel schlimmer in Treblinka. .... Sollte man machen noch viele Filme. Schindlers Liste verharmlost das Elend in KZ! Zeitzeugen wissen das besser! ... bin jetzt alt, kann nur sagen. Bitte macht Filme auch über das! Daß nicht vergessen wird!“ (Ignatz D. I. ; Eschweiler, 1.03.1995 / Ausschwitz Nr.:18.719,  Schindler´s Liste: 1729)

 

 
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