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suite moderabel, Fassung für Streichquartett (1978 | 88)

Dauer: 40 Min. | UA: Artus-Quartett, Streichquartett des Saarländichen Rundfunks, Saarbrücken 1989 | Rundfunkaufnahme: SR in Kooperation mit DLF, 1989 | Auführungsmaterial vorhanden | Sätze auch einzeln aufführbar: moderabel 1 | moderabe 2 | moderabel 3 | moderabel 4

Mit "suite moderabel" verfolgte ich - wie auch mit einigen anderer meiner Arbeiten - die Idee, eine Reihe von Kompositionen zu schaffen, die von unterschiedlichen Besetzungen realisiert werden können. Mich interessieren dabei musikalische Strukturen, mit denen das Abstrakte und Konkrete sich als die zwei unterschiedlichen Seiten ein- und der derselben Sache erweisen. In allen vier Kompositionen der >suite moderabel< spielen symmetrische Klang- und Zeitachsen eine gestaltbildende Rolle. So ist z.B. fis' in allen vier Kompositionen die Achse des vertikalen Klanggeschehens. Die relativ abstrakten kompositorischen Strukturen der >suite moderabel< erhalten ihre Konkretisierung aber erst durch die jeweilige klangfarbliche Charakteristik einer Besetzung. Besonders interessant ist es, wenn Teile dieser Suite in einem Konzert von unterschiedlichen Besetzungen realisiert werden. Es können dadurch die verrücktesten Hörperspektiven zu der kompositorischen Struktur entstehen, und es zeigt sich, wie weitgehend klangfarbliche Aspekte die Wahrnehmung von Struktur konturieren. Da stringente kompositorische Strukturbildung und schwingendes Klanggeschehen sich nicht zwangsläufig ausschließen, können sie sich u.U. sogar wunderbar ergänzen. Vielleicht gerade, weil das in der Neuen Musik oftmals vernachlässigt wird, habe ich dem in meinen Arbeiten besondere Aufmerksamkeit gewidmet.



Südwestpresse Ulm/Tübingen 21.3.94 zu »suite moderabel«

 »Am Beginn des Abends die viersätzige »Suite moderabel« von Johannes Wallmann ... Als nähme das kompositorische Subjekt sich lauschend zurück, gebiert dieser Ton seine Oktave scheinbar aus sich selbst, kehrt zu sich zurück, und der folgende Sekundschritt wirkt in dieser Umgebung als großes, nie gehörtes Intervall. Aus ihm entsteht die Terz als flirrender, in sich bewegter Klang, und fast die einzige (halbtaktige?) schnellere Folge von drei Tönen leuchtet als Arioso hervor; als sei ein Wunschbild erfüllt, daß die Klänge von selbst sich erzeugen, von selbst sprechen, traumwandlerisch das Richtige geschähe.«


moderabel 1 - in der Vorstellung eines blassen Mondes zu spielen (1978)


moderabel 2 - um die Mitte (1988)


moderabel 3 - geschwungene Linie (1988)


moderabel 4 - magnetisch bewegt (1988)

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