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28.3.2006, HR: Porträt - Berliner Komponisten H. Johannes Wallmann

HR, 28.3.2006: "Die integralen (Musik)Konzepte des Berliner Komponisten H. Johannes Wallmann" | eine Sendung von Stefan Fricke

„So wie man beim Schach die unterschiedlichen Bewegungsregeln und andere Lizenzen, etwa der Türme, der Bauern, der Springer verinnerlicht haben muß, um mit ihnen die Kombinatorik des Spiels, die Strategie zu entwickeln und zu entfalten, so müssen die Spieler von Wallmanns „SYN 4“ eben auch ganz besondere Regeln erlernen, um die geregelt-nicht-geregelten Kommunikationsideen Realität werden zu lassen. So ist mal der eine, mal der andere der Chef des Geschehens, sagt an, was zu tun ist, dann wird er wieder Teil der Gruppe. ... Es geht in „SYN 4“ um´s gleichberechtigte Wechselspiel von Agens und Reagens, um´s ausgewogene Verhältnis von Individuum und Kollektiv nach ganz ausgeklügelten Regeln und Materialentwürfen von Johannes Wallmann. Ein musikalisches Spiel, ein ästhetisches Selbstorganisationssystem.“

Hessischer Rundfunk, 28.03.06, Interview mit H. Johannes Wallmann: „ ... Die Visionen kommen eigentlich aus Kindheitserlebnissen. Ich hab als Junge schon ein unglaubliches Faible gehabt für Landschaftsklänge oder für Akustiken von Landschaften, für die Akustiken von großen Innenräumen, ich hab mich interessiert, wie das klingt, wenn Vögel miteinander kommunizieren. Z.B. Amseln suchen sich ja auch auf Bäumen Plätze, die oftmals akustisch hochinteressant sind. Oder das Echo im Tal ... Und später habe ich dann – nachdem ich Komposition studiert hatte, nachdem ich gesehen hatte, was es alles an wichtigen Beiträgen in der Musik des 20. Jahrhunderts gibt – dieses Kindheitserfahrungen, -ideen und –anreize sozusagen wieder in meine Arbeit hineingenommen. ...“

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