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ARIA

diese Projekt konnte bisher nicht realisiert werden

DER TAGESSPIEGEL, Berlin, 29.10.99

Johannes Wallmann plant 2000 eine klingende Weltausstellung in Berlin

Der Mann ist nicht zu bremsen. Zu DDR-Zeiten unbequemer Mitbegründer der „Gruppe Neue Musik Weimar“ und, laut Stasi-Akte, Komponist von Werken, deren „Inhalt und Ausdruck negative und staatsfeindliche Thematik vermuten lassen.“, ist Johannes Wallmann seit seiner Übersiedlung in den Westen 1988 mit Grossprojekten zwischen Musik und Klangkunst hervorgetreten. Ausgehend von seinem philosophischen Konzept der „Integral Art“, das verschiedene Kunstformen, aber auch Kunst und Alltag überhaupt, Musik, Geschichte und Umwelt zu verbinden sucht, entwarf er 1991 ein live-elektronisches Sound-Design für die Wuppertaler Schwebebahn. 1995 fogte das Dresdener „Glockenrequiem“ für 129 im Stadtraum vernetzte Kirchenglocken und 1996 die Beschallung eines 850 Meter langen Küstenstreifens auf Helgoland.

Nachdem die Uraufführung seins Orchesterwerkes „inennklang“ 1997 im Berliner Dom ein Runpf blieb, dem die aus Kostengründen gestrichene Live-Übertragung Berliner Stadtgeräusche dringend fehlte, greift Wallmann jetzt nach der ganzen Welt. Für 15 Tage sollen im September

2000 Soundscapes von sieben Kontinenten, aus dem Brasilianischen Regenwald und vom Hafen von Kapstsadt, von den Niagarafällen und den heißen Quellen in Island, aus Sydney, dem Ural und Tokio ind Berlinder „Haus der Kulturen der Welt“ übertragen werden und in einer Art akusti8schen Weltausstellung zugänglich sein. Dazu kommt ein Klang-Environment am Brandenburger Tor aus 29 Berliner Klängen und die Wiederaufführung des „Innenklang“ im Berliner Dom. Per Satellitenleitung werden die Stimmen von sieben in den weltweiten Soundscapes platzierten Sopranen übertragen, die in einer wahrhaft globalen Partitur mit Umweltgeräuschen und Orchesterklängen verschmelzen, was in Tokio wie in Kapstadt zu hören sein wird.

Damit reagiert Wallmann künstlerisch auf die mediale Vernetzung der Welt und setzt genau jenes musikalische Signal, das die EXPO 2000 so schmerzlich vermissen läßt....

Berliner Morgenpost, 21.10.99

Die sieben Soprane - Der Berliner Komponist Johannes Wallmann plant für Herbst 2000 ein internationales Klangprojekt. ... Was sich bisher lediglich auf nationaler Ebene abspielte, soll im Herbst 2000 zu einem globalen Event ausgeweitet werden: „Aussenklang-Innenklang“ wird es heißen. Das Konzept klingt simpel. Sieben Soprane singen simultan an sieben Orten der Erde, sei es zu den Geräuschen der Niagarafälle oder zu denen, die Sydneys Straßenlärm verursacht. Die Fäden laufen in Berlin zusammen. Hier werden nicht nur die mittels modernster Technologien übertragenen Klänge zu einer Stereo-Fassung gemischt und weltweit ausgestrahlt. Auch Live-Veranstaltungen und Aussenklänge der Stadt sollen in das Projekt einfließen....“

Berliner Abendblatt, 03.11.99

Die Wiege für Klänge, die die Welt umarmen

... Für das Projekt vereint Wallmann diese Innen- mit den Außenklängen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU), haben die Schirmherrschaft übernommen. In Berlin kooperieren DeutschlandRadio, der Berliner Dom, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und das Haus der Kulturen der Welt mit Wallmann und seinem Veranstalter, dem Verein Klang & Zeit. Das Haus der Kulturen der Welt steuert dann auch zu den Außenklängen die tiefen Glocken des Carillons bei. Während des gesamten Zeitraums werden dort auch die live übertragenen Klänge aus den anderen Ländern zu hören sein. Wallmann hat schon seit langem ein Faible für derart ungewöhnliche Klangprojekte. „Was in die Ohren kommt, macht auch etwas mit uns“


Sächsische Zeitung Dresden, 29.10.99

„Christo der Musik“ Johannes Wallmann plant gobale Klanginstallation

Für das Jahr 2000 plant der Komponist Johannes Wallmann seine erste weltumspannende Klanginstallation. Der „Christo der Musik“, wie Kritiker den in Berlin lebenden Künstler dennen, realisiert unter dem Namen „Aria“ damit sein bisher größtes Projekt....

Mittels modernster Technik sollen live übertragene Klänge und Geräusche aus allen Kontinenten nach Berlin geliefert werden, um sie hier zu einer Stereo-Fassung zu mischen. Wenn das Experiment gelingt, gebe es die Möglichkeit, mit den Ohren zugleich an unterschiedlichen Orten der Welt zu sein, sagte der 47-Jährige. Sein Ziel: „Den globalen Zusammenhang der Erde einmal sinnlich erfahrbar machen.“... In Berlin sollen das Haus der Kulturen der Welt, der Berliner Dom und der Platz vor dem Brandenburger Tor zu Aufführungsorten für das Konzert werden. Gedacht ist an weltweite Live-Übertragungen von Rundfunk- und Fernsehstationen.

Der in Dresden aufgewachsene Wallmann war 1988 in den Westen ausgereist. Seine erste große Klanginstallation verwirklichte er in Wuppertal. Auf Helgoland legte er ein Klang-Teppich über die Felsenkulisse, und in Dresden brachte er 1995 sein „Glocken Requiem“ zur Uraufführung.

Berliner Morgenpost, 13.9.2000

»Experimentierfreudige Expedition in die Gefilde des Hörens

Im Berliner Dom kam mit Johannes Wallmann jener Komponist zu Wort, der vermutlich am weitesten über den reinen Effekt hinaus den Raum kompositorisch emanzipiert hat. Das erste der zwei neuen »Eintrées zum weltumspannendsen Projekt »Außenklang-Innenklang« machte mit vier Fagotten des IO-Ensembles und zwei Sopranistinnen unsichtbare Raumstrukturen der riesigen Halle erlebbar. Die goldenen Klänge der Fagotte von den Emporen verwandelten sich im warmem Nachhall zu Glockentönen. Wallmann macht Musik zum Naturerlebnis.«

 

Darüber hinaus Artikel über ARIA und AUSSENKLANG-INNENKLANG bundesweit in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften.

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