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GLOCKEN REQUIEM XXI (2005)

raumklang-komposition für drei voneinander weit entfernte chorgruppen, 129 dresdner kirchenglocken, elektronische klänge, drei schreier und einen koranrezitator, texte auf deutsch/hebräisch/hocharabisch

Hörerstimmen zur Uraufführung GLOCKEN REQUIEM XXI von H. Johannes Wallmann

Uraufführung am 11.9. 2006 in Darmstadt mit dem Konzertchor Darmstadt (Leitung: Wolfgang Seeliger)

  • Selten haben wir ein Konzert erlebt, wo durchgängig eine solche  "Hochspannung" im Raum war. Man hätte - vor allem auch in den kurzen  Pausen - eine Stecknadel zu Boden fallen hören können - und das bei einem  so anspruchsvollen zeitgenössischen Stück von 80 min Länge! Es war  meisterhaft, wie hier alle beteiligten Solisten, der Dirigent und die  Technik (inkl. der behutsamen Anleitung durch den Komponisten)  zusammenwirkten, um diesem Werk die größtmögliche Ausstrahlungskraft zu  verleihen. Wie Wolfgang Seeliger auch unter "dem Diktat der Funkuhr" eine  solche Dynamik bei der Interpretation entwickelte, war sehr hörens-, aber  auch sehenswert. Dass bei diesen schwierigen - zum großen Teil 12-  stimmigen Sätzen - das Solistenensemble eine ausgezeichnete Leistung  ablieferte, muss hier unbedingt erwähnt werden. ...  Die allermeisten Konzertbesucher waren  - so unser Eindruck - tief ergriffen und sehr bewegt von diesem  außergewöhnlichen Klangerlebnis. Das Publikum trug dem mit einem lang anhaltenden Schlussapplaus auch gebührend Rechnung. Darmstadt hat seinem Ruf als Hochburg der Neuen Musik in Deutschland mit dieser Uraufführung ein weiteres beachtenswertes Kapitel hinzugefügt. Wir wünschen dem Werk noch viele so eindrucksvolle Aufführungen, möglichst  auch im internationalen Maßstab. ... (Sylvia + Martin S.)
  • ... Mich hat das Werk unheimlich bewegt, vor allem, weil es durch die, mich "archaisch" anmutenden Glocken, vermischt mit den Stimmen verschiedenster Art und verschiedenster religiöser Herkunft, einen zeitlich begrenzten Raum gab, in dem alle in mir gespeicherten Bilder betrachtet sein konnten. ... All dieses unsagbare Grauen, das Menschen Menschen, aber auch ihrer Umwelt zuzufügen in der Lage sind, durfte langsam visuelle, aber auch akustische Gestalt annehmen. Es war zutiefst bewegend für mich, Vieles davon hervorholen zu können, um gleichzeitig so etwas wie Erlösung erahnen zu dürfen. Da es mich emotional unendlich mitnahm, war ich danach nicht mehr in der Lage, mich so schnell wieder ins normale Leben zurückzufinden und bin sofort heimgefahren ... Ich habe bewundert, wie hochprofessionell, konzentriert, intonationssauber (...), aber auch beeindruckt die Ausführenden selbst auf mich gewirkt haben. Faszinierend für mich war außerdem die Koordination bezüglich der eingespielten Chöre, der sehr bewegenden Stimme des Koranrezitators und natürlich auch die Schreier, die noch Tieferes an Emotionen aus mir herauszuholen vermochten. Dies lag an dieser Stelle aber auch an der bis aufs Äußerste verdichteten Komposition. Ein großes Lob auch an Wolfgang Seeliger, der mit seiner Präsenz, Ruhe und höchster Professionalität dies alles musikalisch zu gestalten vermochte. Allen große Anerkennung und Wertschätzung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich! Meinen herzlichen Dank auf diesem Wege auch an Herrn Wallmann! Mögen noch viele Menschen von diesem Werk angerührt und bewegt werden. (Elisabeth H.,  Musikerzieherin)
  • Das Werk war beeindruckend. Viele Passagen fand ich unmittelbar eingängig. Der Live-Chor klang warm, engagiert. Es hat Spaß gemacht, das zu hören. ... Die elektronischen Klänge waren ein sinnvoller Teil des Ganzen. Elektronische Klänge finde ich in hohem Maße beliebig. In diesem Fall waren die Klänge ein organischer Teil. Die Dreisprachigkeit fand ich vor dem Hören - in der Theorie -  etwas überkompliziert und aufgeblasen. In der Aufführung war die vielschichtige Anlage ganz einfach zu verstehen und sehr beeindruckend. Als ich auf dem Plakat gelesen habe "drei Schreier" dachte ich,  naja, der Wallmann ist wieder einer, der durch besondere Effekte auffallen will, weil ihm sonst nichts einfällt.  In der Aufführung waren die Schreier-Passagen beeindruckend und willkommen als Ergänzung. Das war wirklich überraschend und wieder war es plausibel und gut ... Insgesamt fand ich die Aufführung sehr, sehr gut. Das komplizierte Konzept so klar und eingängig zu machen, war einfach toll. Herzlichen (wirklich) Glückwunsch an alle! (Jan)
  • www.glockenrequiem.de
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