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TAUTOMER für 3 Schlagzeuger (1986)

Dauer: ca. 14 Min. | UA: Leipziger Schlagzeugensemble, Leipzig 1999 | Rundfunkaufnahme: MDR 1999 | Auführungsmaterial vorhanden

„tautomer“ : Diese Komposition nannte ich so, weil mich damals „ineinander übergehende“ Gleichgewichte und Zustände beschäftigten. „tautomer“ heißt - im Sinne eines chemischen Gleichgewichtes - „ineinander übergehend.“ Der Übergang von Rhythmen und Linien zu Klängen und Flächen kann vielleicht als die Grundidee der Komposition bezeichnet werden. Es vollziehen sich in „tautomer“ aber nicht nur Übergänge, sondern - insbesonders im ersten Teil - auch Brüche. Die Kraft, die sich in „tautomer“ entfaltet, deutet also auch auf das Gegenteil von „tautomer“, nämlich auf eine explosive Kraft, die manchmal mit Veränderungsprozessen einhergeht und plötzlich hereinbricht. In mehrfacher Hinsicht war das Jahr 1986 für mich ein Jahr von Übergängen und Veränderungen, teils kontinuierlich, teils explosiv. Dazu gehörte die Formulierung meines Integral-Art-Konzeptes ebenso, wie die Stellung eines Ausreiseantrages oder der Beginn einer neuen Phase meines musikalischen Denkens, das über meine bis dahin entstandene Kammer- und Orchestermusik hinausging und zu meinen großen Landschaftsklang-Kompositionen der neunziger Jahre führen sollte.

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